Vor- und Nachteile von Nassläuferpumpen
Pumpen mit „nassem Rotor“ verdanken ihren Namen einem Konstruktionsmerkmal – der Rotor der Pumpe wird von Gleitlagern gehalten und ist vollständig in Wasser eingetaucht.

Der Hauptvorteil dieser Konstruktion ist der geräuscharme Betrieb. Da der Rotor auf Gleitlagern rotiert und keinen Lüfter zur Kühlung besitzt, arbeitet die Pumpe äußerst leise. Manchmal lässt sich die Drehung des Rotors nur mit einem Magnetindikator feststellen.
Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise ist das Fehlen von Dichtungen. Es handelt sich um eine nahezu hermetisch geschlossene Pumpe, die nur eine Entlüftungsschraube besitzt.

Darüber hinaus sind die meisten Pumpen mit „nassem Rotor“ mit einem Drehzahlregler ausgestattet, der es ermöglicht, die Pumpe auch bei kleinen Berechnungsfehlern optimal an das Heizsystem anzupassen.
In privaten Heizsystemen sowie in Heizzentralen von Mehrfamilienhäusern, bei denen ein niedriger Geräuschpegel entscheidend ist, sind diese Pumpen nahezu alternativlos.
In industriellen Heizsystemen, Heizkesseln, Holztrocknungsanlagen oder in Kühlkreisläufen der Lebensmittelindustrie zeigt diese Bauweise jedoch ihre Schwächen.
Da der Spalt zwischen Rotor und Stator sehr gering ist (0,5–2 mm, je nach Modell), sind die Anforderungen an die Wasserreinheit sehr hoch. Das Eindringen von Rost, Schmutz, Dichtungsresten oder Schweißelektroden nach Reparaturen kann zum Ausfall der Pumpe führen.
Dieser Pumpentyp ist nur schwer zu reparieren. In der Regel führen Servicefirmen keine Einzelreparaturen am Rotor oder Stator durch und tauschen auch keine Keramiklager separat aus. Stattdessen wird die gesamte Pumpeneinheit ersetzt, was etwa 80 % des Gesamtpreises der Pumpe ausmacht.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil – insbesondere bei industriellen Anwendungen – ist der Preis. Viele führende Hersteller wie Wilo, Grundfos oder DAB haben mechanisch schaltbare Modelle eingestellt und bieten nun vergleichbare Modelle mit Frequenzregelung an, die teilweise mehr als doppelt so teuer sind wie die alten Varianten.
Eine mögliche Alternative für den Austausch nicht mehr produzierter europäischer Pumpen könnten einzelstufige Pumpen mit „nassem Rotor“ von EDWIN oder Inline-Pumpen mit „trockenem Rotor“ mit einem herkömmlichen Asynchronmotor sein.